NSG Bährenbruch, Eisbergen: Verlegung eines Gewässerabschnitts und Anlage einer Furt
Kommune / Auftraggeber:
Porta Westfalica (Eisbergen), Kreis Minden-Lübbecke, Untere Naturschutzbehörde
Gewässer:
Namenloses Gewässer (Gewässer 11.00.00 der Stadt Porta Westfalica) im NSG „Bährenbruch“
Art der Maßnahme:
Verbesserung der Durchgängigkeit durch den Ersatz einer Gewässerüberfahrt durch eine Furt, naturnahe Verlegung eines Gewässerabschnitts.
Umsetzung:
06.10.25 bis 13.10.25
Einleitung:
Der im Zuge der Maßnahme aufgewertete Bachabschnitt liegt teilweise innerhalb des NSG „Bährenbruch“. Eines der Ziele des Schutzgebiets ist die naturnahe Entwicklung des Gewässers und der umliegenden, stark durch Feuchtigkeit geprägten Wald- und Wiesenflächen. Allerdings ist das Gewässer auf einem Großteil seiner Länge stark begradigt und zum Teil deutlich eingetieft, wodurch die Vernetzung des Baches und der umliegenden Flächen nicht mehr ausreichend gegeben ist. Außerdem wird die Durchgängigkeit durch eine verrohrte Gewässerüberfahrt eingeschränkt.
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Bereits im Vorfeld der Maßnahme wurde die Verrohrung der Gewässerüberfahrt durch den Landwirt, der die Wiesen innerhalb des NSG extensiv beweidet, entfernt. Da für die Nutzung der Flächen aber ein Befahren mit landwirtschaftlichen Geräten sichergestellt bleiben muss, wurde die Überfahrt im Rahmen der WWE-Maßnahme durch eine Furt ersetzt. Eine dreifache Lage in Handarbeit gesetzter Wasserbausteine sorgen dabei für eine ausreichende Stabilisierung des Untergrundes. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Furt durch den Landwirt mit schwerem Gerät getestet und für gut befunden. Die Durchgängigkeit dieses im Schutzgebiet gelegenen Gewässerabschnitts wurde durch die Maßnahme deutlich verbessert.
Abb. 1: Die neu angelegte Furt verbessert die Durchgängigkeit des Gewässers und stellt die Nutzung der Weideflächen im NSG Bährenbruch sicher.
Nur ein paar Schritte von der Furt bachabwärts wurde zusätzlich ein stark begradigter Gewässerabschnitt in die angrenzende Erlenbruchfläche verlegt, sodass ein neuer, naturnah geschwungener Gewässerlauf gestaltet werden konnte. Der naturnah gestaltete Bachabschnitt zeichnet sich durch variierende Sohlbreiten und Gefälleabschnitte aus. Durch das Einbringen von Totholzstrukturen wurden ein abwechslungsreiches Strömungsbild und Lebensräume für aquatische Kleinorganismen geschaffen. Die Dynamik und die ökologische Qualität des Gewässerabschnitts konnten so deutlich verbessert werden.
Da der neue Laufabschnitt möglichst nah der Geländeoberfläche verlaufen sollte, um eine dynamische Vernetzung zwischen Gewässer und umgebenden Erlenbruch zu ermöglichen, musste am Anschlusspunkt an den ursprünglichen, stark eingetieften Bachlauf ein deutlicher Höhenunterschied überbrückt werden. Um der Sohlerosion in diesem Bereich vorzubeugen, wurde eine Sohlsicherung in Form einer Knüppelrampe angelegt. Das Gewässer braucht nun einige Zeit, um sich in seinem neuen Laufabschnitt eigendynamisch entwickeln zu können. Vor allem die Knüppelrampe wird zunehmend eingeschlämmt werden, sodass sie schließlich von der umgebenden Bachsohle kaum noch zu unterscheiden sein wird.
Abb. 2: Arbeit an dem neu angelegten, naturnahen Gewässerlauf.
Abb. 3: Fertiger, neu angelegter Gewässerabschnitt mit geschwungenem Verlauf, variierenden Sohlbreiten und Gefälleabschnitten, sowie eingebrachten Totholzstrukturen.
Abb. 4: Eine Knüppelrampe beugt an einem Gewässerabschnitt mit starkem Gefälle der Sohlerosion vor.