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  • Maßnahmen

Minden

Haselbeke, OT Todtenhausen, Haselweg: Verlegung, Strömungslenker, Aufweitung

Kommune:
Stadt Minden, Ortsteil Todtenhausen

Gewässer:
Haselbeke, Bereich Haselweg

Art der Maßnahme:
Grunderwerb, Teilverlegung mit der Anlage von Strömungslenkern und Profilaufweitungen, ökologische Gestaltung

Durchführung:
Mai 2011 ; Frühjahr 2012

Erläuterungen zur bestehenden Situation vor Umgestaltung:

Der Gewässerabschnitt der Haselbeke verläuft am Rande einer Wiesenfläche und befindet sich im Privateigentum.
Im Laufe der Zeit wurde das gesamte Gewässer in seinen natürlichen Strukturen stark verändert: Begradigung, Verbauung und Verrohrungen prägen heute sein Erscheinungsbild.
Dieser Bachabschnitt fließt in einem Bereich sehr eng am Gebäude entlang und hat am rechtsseitigen Ufer keine Entwicklungsmöglichkeiten. Weiter in Fließrichtung haben sich einige natürliche Uferabbrüche ausgebildet. Entlang einer kleinen Waldparzelle verläuft die Haselbeeke hier über 70 m geradlinig und eintönig und weicht stark von seinem Leitbild ab.
Als typische Ausprägungen wären hier beispielsweise Kastenformen mit unregelmäßiger Uferlinie, anstatt gleichmäßiger Trapezprofile. Auch Laufweitungen mit Totholzverklausungen, sowie steile Uferwände in Mäanderbögen wären kennzeichnend.

haselbeeke-F-1Die Haselbeke fließt mit gleichmäßigen Trapezprofilen eng am angrenzenden Gebäude entlang (Blick entgegen der Fließrichtung). 
 
haselbeeke-F-2Geradliniger Verlauf unterhalb der Wiesenfläche.
 
Von der Planung zur einer naturnahen Umgestaltung

Der engagierte Grundstückseigentümer hatte großes Interesse an einer naturnahen Umgestaltung. Gemeinsam mit dem Wasserverband Weserniederung, der als „Gewässerunterhaltungspflichtiger“ ebenfalls den naturnahen Umbau anstrebte, wurde man sich über das Vorhaben schnell einig. Der Gewässerabschnitt soll zukünftig in einem 10,00 m breiten Uferrandstreifen neu gestaltet werden.
Die Stadt Minden unterstützte die Maßnahme mit dem Erwerb der erforderlichen Fläche.

Haselbeeke-Plan-F-3

Übersichtskarte: Konzeptionelle Planung im Rahmen der Genehmigungsplanung nach § 68 WHG. Eine vom Grundstückseigentümer beantragte Aufforstungsfläche mit einer Größe von 2500 m², wird in den neuen Gewässerbereich integriert. (durch Klick auf die Karte erscheint diese in besserer Qualität)

haselbeeke-F-4Abstimmungstermin mit allen Beteiligten vor Ort ( 31.01.2011).
 
Das WWE- Projekt ist bekannt für schnelle Umsetzung.
Eine lange, trockene Wetterlage im Mai 2011 sorgt für gute Arbeitsbedingungen:

haselbeeke-F-8Der Bachlauf wird in einem leichten Bogen in die Wiesenfläche verlegt.
 
haselbeeke-F-6Vorhandene, gute, Strukturen sollen durch einige Initialmaßnahmen eine naturnahe Entwicklung fördern. Um dies zu erreichen, wird an ausgewählten Stellen das Profil aufgeweitet und die Sohle variabel verbreitert. Die Sohllage selbst bleibt erhalten. Die Neugestaltung der Ufer- und Böschungen wird ebenfalls variabel gestaltet, so dass sowohl flache Böschungen, als auch Steiluferzonen entstehen.
 
haselbeeke-F-5Nachdem das Bachbett schon in Richtung Wiesenfläche verlegt wurde, werden im Bereich des Gebäudes Buhnen aus Totholzfaschinen als Strömungslenker in Handarbeit erstellt. Das Verfüllen mit Boden erfolgt mit Hilfe des Baggers.
 
haselbeeke-F-7Die Haselbeke zählt zu den sandgeprägten Fließgewässern der Sander. Diese Fließgewässerlandschaft ist von Sandablagerungen geprägt, die als Schmelzwassersande (Sander) dem Deckgebirge aufliegen. (…) Als Bodentypen sind Podsol oder Podsolgley kennzeichnend (KNEF LOS 5, 2004).

Ein Bodentyp, der zur Kreativität anregt…

 
haselbeeke-F-9Abschließende Bodenarbeiten: Planierung des überschüssigen Bodens auf der zukünftigen Aufforstungsfläche (24.05.2011).
 
haselbeeke-F-11Entwicklung nach knapp 3 Monaten (August 2011).
 
haselbeeke-F-10Nach den starken Niederschlägen im August 2011 hat sich die Blänke gefüllt.
 
Fortsetzung der Arbeiten im Frühjahr 2012
Die neuen Uferzonen des gesamten Bachabschnittes erhalten noch eine Initialbepflanzung aus standortgerechten Gehölzen, die in Abstimmung mit dem Förster in die geplante Aufforstungsfläche integriert wird. Hierdurch ist langfristig ein naturnaher Sohl- und Uferschutz gegeben und dient der Artenvielfalt und Biotopvernetzung.

haselbeeke2012_f-1Die Böschungen erhalten im Frühjahr 2012 eine Bepflanzung aus einheimischen und standortgerechten Gehölzen.
 
haselbeeke2012_f-2Bevor es losgeht werden die rund 200 Bäume und Sträucher verteilt. Der Eigentümer der Wiese freut sich mit Hand anlegen zu können.
 
haselbeeke2012_f-3Die Aufforstungsfläche im direkten Gewässerumfeld sowie die kleinen Gruppenpflanzungen an der Böschung, erhalten eine Umzäunung zur Vorbeugung gegen Wildverbiss.
 
haselbeeke2012_f-4