Skip to main content
  • Maßnahmen

Enger

Bolldammbach, Mühlenstr., Wehr Riepe: Sohlgleite mit Brücke statt Wehr

Kommune:
Enger, Durchführung der Maßnahme über den Kreis Herford (UWB, Herr Bertram)

Gewässer:
Bolldammbach, nördlich der Mühlenstraße

Art der Maßnahme:
Abriss des Wehres und Bau einer Sohlgleite mit Brücke zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit.

Der Bolldammbach durchfließt den Stadtkern von Enger, wo er schon von Alters her genutzt wurde. Wie bei vielen Bächen standen auch in Enger mehrere Mühlen am Bach und prägten Stadtbild und Fließgewässer. Eine der wichtigsten Mühlen in Enger war die Mühle Riepe, die unterhalb der Maiwiese am Bolldammbach stand. Wie viele andere Mühlen verschwand auch die Wassermühle Riepe in den 1960 Jahren. Das Wehr im Bolldammbach blieb jedoch erhalten.

bolldammb-riepe-1Foto 1:
Wehr Riepe.
 

Das ca. 1,0 Meter hohe Wehr trennte dabei den Bolldammbach in oberhalb und unterhalb, denn für Tiere im Bach ist das Wehr kaum zu überwinden. Neben der Stadt Enger bemühte sich der Kreis Herford intensiv um den Umbau des Wehres um die „Durchgängigkeit“ wiederherzustellen. Stadt und Kreis konnten dafür auch die privaten Eigentümer gewinnen, ohne deren Zustimmung und Bereitschaft diese Maßnahme nicht durchführbar ist. Denn neben den normalen Belastungen einer Baustelle (Lärm, Baumaterialien, Lieferfahrzeuge etc.) kommen fremde Menschen direkt in den Garten, in dem sich sonst das private Leben abspielt.

Wie bei vielen anderen Baumaßnahmen auch, haben die Kollegen des Trägers dieses Problem prima gelöst und es kam zu einem guten miteinander. Um die Belastung für die Besitzer möglichst gering zu halten, mussten wir hier jedoch besondere Rücksicht nehmen. So erstellten wir eine Baustraße (Foto 4), um nicht die Hauszufahrt zu blockieren, und ließen eine Behelfsbrücke über den Bach errichten, bis die neue Brücke fertig war. 

bolldammb-riepe-2Foto 2:
Unter dieser Brücke befindet sich das Wehr.
 
bolldammb-riepe-3
Foto 3:
Von der Brücke bachabwärts (Herbst 2011).
 
bolldammb-riepe-4
Foto 4:
Anlage der Baustraße.
 
Leider konnten wir uns hier den Bautermin nicht aussuchen, sondern mussten mit der Maßnahme im November 2011 beginnen. Die Angst vor Hochwasser beschränkte sich dabei auf besonders knifflige Arbeiten wie dem Bau der Streifenfundamente und dem setzen der Brücke.
Wie bei jeder Baumaßnahme machen wir erst mal alles kaputt, bevor es dann Schritt für Schritt besser wird. Gerade die letzen Bauschritte sind für Privatpersonen machmal langwierig und ermüdend - eine häufige Präsenz der Bauleitung ist dann unerlässlich, um den Besitzer mit Auskünften und Beratung zur Verfügung zu stehen.

bolldammb-riepe-5Foto 5:
Um die Ufer aufzuweiten musste auch diese große Erle entfernt werden.
 
bolldammb-riepe-6Foto 6:
Abriss der Brücke und der seitlichen Wiederlager im Dezember 2011.
 
bolldammb-riepe-7Foto 7:
Einbau einer Ufersicherung zum Hofplatz.
 
bolldammb-riepe-8Foto 8:
Fertigstellung der Streifenfundamente und der Ufersicherung (Januar 2012).
 
Die Brückenfundamente wurden von einer ortsansässigen Fachfirma nach den statischen Erfordernissen erstellt. Jetzt konnten wir auch endliche mit dem Bau der Sohlgleite beginnen (Foto 9) und die neue Brücke einsetzen (Foto 10).

bolldammb-riepe-9Foto 9:
Einbau der Sohlgleite.
 
bolldammb-riepe-10Foto 10:
Die Brücke kommt (28.02.12).
 
Nun konnten wir uns auch endlich daran machen unsere „Verwüstungen“ zu beseitigen und den Garten wiederherstellen (Foto 11).

bolldammb-riepe-11Foto 11:
Wiederherstellung des Gartens im März 2012.
 
Aktuell (Juni 2012) zeigt sich der Bereich der ehemaligen Mühle wie folgt (Foto 12 und 13).

bolldammb-riepe-12Foto 12:
Von der neuen Brücke bachabwärts.
 
bolldammb-riepe-13Foto 13: Das Wehr ist weg.
 
Durch 2 Starkregenereignisse im Mai müssen wir aktuell noch einige Kleinigkeiten korrigieren.

Die Wasserbausteine in den Uferbereichen, die manche Naturliebhaber nicht so gerne sehen, werden schnell überwachsen und schon bald nicht mehr zu sehen sein.

Die Bachforellen, die letzten November noch vor dem Wehr standen, werden in diesem Jahr weiter bachaufwärts wandern und dort hoffentlich erfolgreich laichen können.