Osterbach, OT Lohe, Taubenweg: Bachverlegung, Durchlassvergrößerung
Kommune: 
Stadt Bad Oeynhausen, OT Lohe im Bereich Taubenweg
Gewässer: 
Osterbach, Gewässersystem Mittelbach, Gewässerkennzahl (GWK) 469.4131 und Gewässerstationierung 0+180 – 0+350
Art der Maßnahme: 
Zur Initiierung eigendynamischer Prozesse ist die Verlegung des Osterbaches weg vom rechten Talrand in das Taltiefst beabsichtigt. Einbau eines größer dimensionierten Rahmendurchlasses zur Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit.
Januar 2014 bis Juni 2014
Bild 1 (Juni 2014): Blick Bach abwärts vom neuen Durchlass auf den leicht geschwungenen Verlauf.
Der östliche Seitenarm vom Osterbach wird im Bereich Taubenweg in Hochlage am rechten Talrand geführt. Sein nahezu durchgehend gestreckter Verlauf besitzt im oberen Abschnitt Grabencharakter. Der untere Bachabschnitt verläuft unmittelbar am Böschungsfuß der Straße und hat hier in der Vergangenheit immer wieder zu Unterhaltungsarbeiten Seitens der Stadt geführt. Der bachbegleitende Galeriewald besitzt einen recht hohen Grad an Naturnähe. Dennoch werden dem Bach keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten zugestanden. Die ökologische Durchgängigkeit für wandernde Bachorganismen ist zudem im Bereich der Wegequerung (Betonrohr DN 500) und durch viele kleinere Sohlabstürze entlang der Straße nicht gegeben.
Die Stadt Bad Oeynhausen plant die Verlegung des Osterbaches vom rechten Talrand in das Taltiefst. Dazu ist im Querungsbereich einer Hofzufahrt der Einbau eines größer dimensionierten Rahmendurchlasses (100 x 100 cm²) vorgesehen. Der neu modellierte Bach erhält einen leicht geschwungenen Verlauf mit wechselnden Böschungsneigungen je nach Prall- und Gleithang. Für den oberen Abschnitt wurde dem neuen Bachverlauf ein Korridor von lediglich 6 m zugesprochen. Schließlich wird nach Nordwesten, nahe der Detmolder Straße noch ein RRB angelegt wird. Der talwärtige Anschluss an den alten Bachlauf erfolgt in einem annähernd spitzen Winkel in Form einer rauen Sohlgleite.

Abb. 1: Vereinfachte Planskizze von der wasserbaulichen Maßnahme
Bild 2 (Februar 2014): Blick talwärts auf den gestreckten, grabenartigen Osterbach.
Zu Beginn der wasserbaulichen Maßnahme musste das Baufeld hergerichtet werden. Dazu astete die IfAS entlang des alten Baches die Bäume auf und schnitt die Sträucher kräftig zurück. Parallel dazu wurde das Gewässerbett freigemäht, um vorhandene Einleitungen zu markieren. An der Stelle, wo der neue Durchlass in der Hofzufahrt gesetzt werden sollte, mussten im Vorfeld Äste einer breit ausladenden Baumkrone gestutzt werden. Dazu wurde speziell eine Fachfirma für Gehölzarbeiten in luftiger Höhe beauftragt.
Das Auskoffern des neuen Bachbettes erfolgte von oben nach unten. Das modellierte Gewässerbett misst eine Sohlbreite von rund 1,20 m, eine Tiefe von etwa 80 cm und unterschiedliche Böschungsneigungen. Der anfallende Boden für die Herstellung eines leicht geschwungenen Bachlaufes wurde nahe der Detmolder Straße zu einer Bodenmiete aufgesetzt. Für den neuen Wegedurchlass (B=1,40 m, H=1,50 m und L= 5 m) musste eine rund 2 m tiefe Baugrube ausgekoffert werden. Nachdem der Unterbau mit einer Schichtstärke von 20 cm ausreichend verdichtet war, wurde der Trog samt Deckel per Autokran gesetzt. Eine Senkgabione im Unterwasser dient zur Stabilisierung von rund 20 cm natürlichem Sohlsubtrat im Rahmendurchlass. Der Ein- und Auslaufbereich wurde seitlich mit Gabionen gesichert, um ein gezieltes Durchströmen zu ermöglichen. Im Anschluss an den alten Bach wurde eine raue Sohlgleite angelegt, um die Längsdurchgängigkeit zu ermöglichen und gleichzeitig das relativ flache Bachbett zu stabilisieren.
Bild 4 (Mai 2014): Blick talwärts auf die ersten rund 50 m modelliertes Bachbett. Das gestreckte alte Gerinne (rechts) ist kaum noch als Bachlauf zu erkennen.
 Bild 6 (Mai 2014): Die rund 2 m tiefe Baugrube ist fertig gestellt. Das freigelegte Erdkabel wurde bereits verlängert. Auf die Sohle wird jetzt noch eine rund 20 cm starke Schicht aus Schotter aufgebracht.
Bild 7 (Mai 2014): Ein Autokran hebt zunächst den Trog in die Baugrube. In der Bildmitte ist der Wallnussbaum zu sehen, dessen Äste für das freie Schwenken des Kranes gestutzt werden mussten.
Bild 8 (Mai 2014): Nachdem das Unterteil exakt eingebaut wurde, folgte das Setzen des Deckels.
Bild 9 (Mai 2014): Der Stahlbetonrahmendurchlass ist passend ausgerichtet. Zwei Stirnbalken wurden mitgeliefert, um später einen optisch ansprechenden Abschluss zwischen Weg und Durchlass zu erhalten.
Bild 10 (Mai 2014): Zunächst wurde die Senkgabione rund 20 cm höher als die Betonsohle im Unterwasser gesetzt. Es folgen der Einbau der seitlichen Gabionen mit entsprechender Dossierung.
Bild 11 (Mai 2014): Blick von Südosten aus auf den gesetzten Durchlass. Die kleine provisorische Verwallung im neuen Bach hält das Regenwasser von den laufenden Arbeiten fern.
Bild 12 (Juni 2014): Mittlerweile sind die beiden Stirnstücke gesetzt und die Übergangsbereiche mit Bruchsteinen gesichert und mit Boden modelliert.
Bild 13 (Juni 2014): Blick talwärts auf den Anschluss zum bestehenden Bach. Bei den Erdarbeiten wurden im Untergrund einzelne Findlinge frei gelegt, die als natürliches Strukturelement verblieben.
Bild 14 (Juni 2014): Der Betrachter steht im alten Bachbett und blickt entlang des neuen Bachlaufes gegen die Fließrichtung.
Bild 15 (Juni 2014): Blick talwärts auf den inzwischen angeschlossenen Bachabschnitt. Der alte Verlauf (rechte Seite) ist mittlerweile bis auf Geländeniveau verfüllt.