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  • Maßnahmen

Vlotho

Borstenbach, Mittellauf im NSG: Naturnahe Neutrassierung

Kommune:  
Stadt Vlotho / Kreis Herford

Gewässer:  
Mittellauf des Borstenbaches

Art der Maßnahme:
Naturnahe Neutrassierung des Borstenbaches

Ziel:
Sicherung einer langfristig eigendynamischen Gewässerentwicklung

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Das Luftbild zeigt den alten Verlauf des Borstenbaches am äußersten linken Talrand direkt entlang einer hohen und steilen Böschung. Weiterhin zeigt es den neuen Gewässerverlauf weiter innerhalb des Talraumes. Die für die Gewässerverlegung benötigte Fläche wurde vom Kreis Herford im Zuge eines Flächentausches erworben.

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Die zeitweise sehr großen abfließenden Wassermengen des Borstenbaches hatten zu einer zunehmenden Destabilisierung der Böschung geführt. Für die auf der Böschung stehenden Gebäude waren Schäden an der Bausubstanz zu befürchten, so dass für die Gewässer unterhaltungspflichtige Gemeinde ein dringender Handlungsbedarf bestand.

Statt die linksseitige Böschung mit naturfernen Methoden und Materialien gegen ein weiteres Abrutschen zu sichern, konnte der Borstenbach im Rahmen des Gewässerentwicklungsprojektes Weser Werre Else vom Talrand weiter in die Talmitte verlegt werden. Hierzu waren umfangreiche Bodenarbeiten notwendig:

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Der Bach wurde in einem leicht geschwungenen Verlauf in die angrenzende Brachfläche verlegt, mit dem anfallenden Boden wurde das alte Bachbett verfüllt. Entsprechend des natürlichen Vorbildes wurden sehr unterschiedliche Böschungen von steilen Prallhängen bis zu flach auslaufenden Gleithängen gestaltet. Im unmittelbaren Uferbereich wurden vereinzelt Erlen gesetzt, ansonsten soll das direkte Gewässerumfeld der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben.
 
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Im unteren Teil des neuen Bachverlaufes soll über eine Hochflutmulde nach stärkeren Regenfällen Wasser in den Talraum geführt werden. Auf diese Weise soll zum einen die Wechselwirkung zwischen dem Borstenbach und seiner Aue intensiviert werden. Zum anderen wird, insbesondere nach Starkregenereignissen, Wasser in der Fläche zurückgehalten, so dass gleichzeitig ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet wird.

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In seinem neuen Verlauf soll der Borstenbach sich eigendynamisch entwickeln, d.h. die Kraft des strömenden Wassers darf das Bachbett gestalten, verändern und verlagern.

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Sehr positiv wirken sich hier die entlang des neuen Bachbettes freigelegten Kies- / Schotterschichten aus: Das Material wird von der Kraft des strömenden Wassers in das Bachbett eingetragen, transportiert und wieder abgelagert, so dass es zu einer sehr schnellen naturnahen Strukturierung der Gewässersohle kam. Es haben sich z.B. ausgedehnten Kies- / Schotterbänke ausgebildet, die für viele Lebewesen im Bach wichtige Lebensräume oder Teillebensräume bieten.

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Nach Abschluss der Bodenarbeiten wurden zahlreiche Gehölze gepflanzt:
Zwischen altem und neuem Bachlauf wurden eine mehrreihige Hecke sowie einzelne Eichen gepflanzt, um den Borstenbach gegen die angrenzenden Nutzungen abzuschirmen. Dieser Bereich soll, wie auch ein Gewässerrandstreifen entlang der anderen Bachseite, künftig der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Ansonsten soll der Talraum von der Biologischen Station Ravensberg als extensives Grünland gepflegt werden.

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