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  • Maßnahmen

Bad Oeynhausen

Wulferdingser Bach, OT Wulferdingsen: Bachverlegung

Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, OT Wulferdingsen zwischen "Am Wulfsbach" und Böllingshöfen

Gewässer:
Wulferdingser Bach (Kaarbach), Gewässerstationierung 8+380 - 8+590

Art der Maßnahme:
Verlegung des begradigten und eingetieften Baches vom linken Talrand in die Talmitte. Herstellung eines gewundenen Bachlaufes mit variierender Bachbreite und -tiefe sowie unterschiedlich geneigten Böschungen.

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September 2008:
Nach Abschluss der wasserbaulichen Maßnahme verläuft der Bach in einem unregelmäßigen Gewässerprofil durch die Niederung.
 
Einleitung:
In einer extensiv genutzten Niederung verläuft der Wulferdingser Bach am linken Talrand. Durch den gestreckten Verlauf in Kombination mit den in immer kürzeren Abständen auftretenden Starkregenereignissen hat sich das Gewässer mittlerweile stark in das Gelände eingeschnitten. Die Folge ist, das das Wasser bei mittleren Hochwässern nicht in die Aue ausufert, sondern bordvoll im kompakten Profil abfließt. Durch die ausbleibenden Überschwemmungen ist die einstige Artenvielfalt inzwischen stark verarmt. Zudem haben die Bachanlieger das Ostufer mit wilden Uferverbau gesichert. Folglich hat der Bach keine Möglichkeit mehr zur Breitenerosion und letztendlich zur Ausbildung natürlicher Strukturen.

Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Zur Erhöhung der Strukturvielfalt und zur Initiierung eigendynamischer Prozesse ist eine Verlegung des Gewässers vorgesehen. Die neue Trasse verläuft dabei mitten durch die Niederung. Der Bachverlauf ist gewunden und in seinen Bögen sehr unregelmäßig. Damit der neu herzustellende Bach das Tal nicht entwässert, ist für das Bachbett lediglich eine Tiefe von bis zu 30 cm und eine variierende Breite zwischen 1,20 und 1,80 m vorgesehen. Lediglich im Unter- und Oberwasser musste die Einschnitttiefe an die vorhandene Bachsohle angepasst werden. Hierzu wurde im Unterwasser eine etwa 30 m lange raue Sohlgleite bis auf die Durchlasssohle der Straßenquerung "Am Wulfsbach" angelegt.
Der anfallende Bodenaushub dient ausschließlich zur Verfüllung des alten Bachbettes. Zuvor muss allerdings der wilde Uferverbau zurückgebaut und der Boden auf einer Längsmiete zwischen gelagert werden. Nach Abschluss der Erdarbeiten werden noch zahlreiche Bäume und Sträucher in kleinen Gruppen gepflanzt.

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Februar 2008:
Der begradigte Bach verläuft am linken Talrand nahe der angrenzenden Bebauung. Abschnittsweise sind die Ufer mit wilden Verbau gesichert.
 
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Februar 2008:
Der gestreckte Verlauf des Baches und das sehr kompakte Profil. Ohne eine komplette Neutrassierung könnte sich mittelfristig kein naturnahes Gewässer entwickeln.
 
ImageAugust 2008:
Mit Hilfe eines Minibaggers wird das neue Bachbett ausgekoffert. Per Raupenkipper wird der Bodenaushub auf einer Längsmiete gefahren und dort zwischen gelagert.
 
ImageAugust 2008:
Zur Überbrückung der Sohldifferenz zwischen neuen Bachlauf und dem Durchlass im Unterwasser wird eine raue Sohlgleite mit etwa 4 % Längsgefälle angelegt.
 
ImageAugust 2008:
Der Bodenaushub für den neuen Bachlauf wird auf einer Längsmiete entlang des alten Verlaufes aufgeschüttet.
 
ImageAugust 2008:
Nachdem der neue Bachlauf fertig gestellt war, wird das Wasser in das neue Gewässerbett umgeleitet.
 
ImageAugust 2008:
Das Wasser sucht sich im neuen Bachbett dem Gefälle nach seinen neuen Weg durch die Talmitte.
 
ImageSeptember 2008:
Hier erkennt man die Sohldifferenz zwischen alten und neuen Bachbett. Die Bachsohle vom neuen Verlauf liegt etwa 60 cm höher als die alte.
 
ImageSeptember 2008:
Das alte Bachbett vormals auf der linken Seite wird bis auf das Niveau der Niederung verfüllt.
 
ImageSeptember 2008:
Entlang der Mäander fließt das Wasser gemächlich durch die Bachaue.